Sonntag, 8. Februar 2009

Im Jenseits

angels

Also, diese Arme, die da bei Geretsried in der Isar gefunden wurden, da kommen ja die Einschläge immer näher. Erstens war das die Stelle, wo eine meiner besten Freundinnen immer gebadet hat. Tut sie jetzt nicht mehr. Zweitens hat der Typ, der geständige Mörder, nach dem Mord in einem "Baumarkt" in Starnberg - da gibt's nur einen, da kauf ich auch - die Gerätschaften zum Zerstückeln gekauft. Drittens waren Mörder wie Opfer gleichzeitig im Restaurant "Schwaige" am Nymphenburger Park beschäftigt, wo wir just zu der Zeit einmal zum Essen eingeladen waren. Glücklicherweise sind wir nicht auf viertens angesprungen - der geständige Mörder war zeitweise Pächter des "Jägerwirt" in Neufahrn. Wo ich früher als Kind immer mit meinen Eltern war und es den besten Apfelkuchen mit gehobelten Haselnüssen gab, den man sich nur vorstellen kann. Aber das war vorher. Übrigens hatte der geständige Mörder ja die Fingerkuppen des Opfers abgetrennt, war dann aber so dämlich, mit dessen Kreditkarte in der Gegend rumzufahren. Der Rumpf wurde in Tschechien gefunden, den Kopf hat er in den Inn geschmissen (wurde noch nicht entdeckt), die Beine fehlen noch. Das Opfer wurde anhand von Handballenabdrücken ausfindig gemacht. Der Herr, der als so unscheinbar, freundlich und unauffällig beschrieben wurde, war schon mal mit dem Arzneimittelgesetz in Konflikt geraten und daher aktenkundig. Sorry, aber das beschäftigt einen schon mal, bei der Nähe der Einschläge.
P.S. Eine Bekannte hat mir erzählt, Geretsried sei schon einmal wegen einer zerstückelten Leiche in den Schlagzeilen gewesen, damals habe ein Rentner seine Frau entsorgt.
P.P.S. Bald wieder Kultur.

Montag, 2. Februar 2009

In Amerika

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Manche Türen bleiben verschlossen, mal dem einen, mal dem anderen

In Bayern, wo schwarz und weiß klar definiert sind und dazwischen eher
nichts sein darf, da kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass es
im fernen Amerika Schwarze gibt, die als Weiße leben - wie es Philip Roth am
Beispiel des Coleman Silk in "Der menschliche Makel" beschrieben hat. Doch
es gab ihn wirklich, den schwarzen Weißen oder weißen Schwarzen: Anatole
Broyard, Literaturkritiker auf höchstem Niveau, Journalist und zeitweise
Herausgeber der New York Times.

Philip Roth allerdings bestreitet in einem
Interview mit Robert Hilferty, dass ihm Anatole Broyard als Modell diente:

Hilferty: Is Coleman Silk, the black man who willfully passes as white in
``The Human Stain,'' based on anyone you knew?
Roth: No. There was much talk at the time that he was based on a journalist
and writer named Anatole Broyard. I knew Anatole slightly, and I didn't know
he was black. Eventually there was a New Yorker article describing Anatole's
life written months and months after I had begun my book. So, no connection.

Kaum zu glauben.

Er starb 1990, ohne dass es der Öffentlichkeit bekannt war, dass er die
weiße Community ausgetrickst, aber auch die schwarze verleugnet hatte. 1993
erschien posthum sein erzählerisches Werk "Verrückt nach Kafka", übersetzt
übrigens von Carrie Asman und Ulrich Enzensberger, dem Bruder von Christian (s.u), und erst 1996 wurde im New Yorker von Henry Louis Gates jr. detailliert auf die schwarz-weißen
Geheimnisse in Broyards Leben eingegangen. Broyards Tochter Bliss, die erst
mit 24 Jahren erfuhr, dass sie einen schwarzen Vater hatte, schrieb nun ein
Buch über ihn. Im März erscheint "Ein Tropfen: Das verborgene Leben meines
Vaters" im Berlin Verlag. Ein Interview mit ihr hören Sie hier. Da staunt der Bayer.

Sonntag, 1. Februar 2009

Im Schatten

Paris

in memoriam Christian Enzensberger, der letzte Woche, am 27. Januar, verstorben ist. Ein verspielter, grüblerischer Übersetzer (Lewis Carroll), Anglist (Professor in München) und Theoretiker (Größerer Versuch über den Schmutz) , immer ein wenig im Schatten seines Bruders Hans-Magnus stehend. Er wurde 77 Jahre alt.

Samstag, 31. Januar 2009

In der Strickjacke

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So sehr hinter dem Mond habe ich offenbar gelebt, dass ich bis heute nicht mitbekommen habe, dass Elke Heidenreich, die gerne mal im Schlamperjäckchen ihre Bücher präsentiert - wohl um der Streetcred willen - nach der brigitte Heidenreich Edition ("Aus mehr als hundert Titeln am Ende sechsundzwanzig herauszusuchen - ... - das bricht mir schon fast das Herz. ... Und weil es ein gutes Gefühl ist, ein schönes Buch in die Hand zu nehmen, legt die BRIGITTE-Edition besonderen Wert auf die Ausstattung, vom Einband in Halbleinen bis zum farbig abgestimmten Lesebändchen.") nun eine eigene Edition bei C. Bertelsmann herausgibt. Im Börsenblatt Interview lobt Kompagnon Karl Heinz Pütz seine alte Freundin, weil sie nie die Bücher ihres Verlegers und nie die ihres Ehemannes in die Kamera gehalten hat. Das wäre ja wohl auch die Höhe gewesen. Die neue Edition Heidenreich will Bücher herausbringen, die mit Musik zu tun haben. Hoffen wir, dass es kein Handkäs wird.

In der Isar

Armlos
(H)armlos

Gerade den neuen Jo Nesbo fertig. Und dann finden die zwei Arme in der Isar, bei Geretsried. Also nicht arme Menschen, sondern Menschenarme. Mit einem "großen Werkzeug" abgetrennt. Na toll.

Freitag, 30. Januar 2009

In der Zeitung

Jewgenij Kissin sieht aus wie Rainald Goetz früher. Nur dunkel.

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