Via Roma
Air Dolomiti
Über die Alpen ab nach Rom - zu einem Arbeitsaufenthalt in der Casa delle traduzioni in Rom. Und was für ein Glück gehabt - das Kleingedruckte ("Nur für Italienischübersetzer!") lediglich überflogen und einfach nachgefragt. Ja, es bestünde auch die Möglichkeit eines Aufenthalts, wenn das Übersetzungsprojekt mit Rom oder Italien zu tun habe. Nö. Mein Buch spielt in Shanghai. Die neue Amy Tan (The Valley of Amazement, dt. Das Kurtisanenhaus) spielt nun einmal nicht in Rom. Doch vor der Kapitulation kam die Nachricht, man werde beraten und auch andere Sprachkombinationen zulassen, falls das Haus - i.e. zwei Zimmer - nicht voll besetzt sei. Eine Bewerbung solle her. Also alles mal hingeschickt, CV, Vertrag, Formulare - und kurz darauf kam die Zimmerrechnung, noch vor der Zusage. Yes! Zwei Wochen ungestört arbeiten!
Angekommen
Zimmer beziehen
Bibliothek anschauen
Die Casa delle Traduzioni beherbergt zwei Büros, eine Tee-/Gästeküche, zwei Gästezimmer und zwei Bibliotheksräume. Lexika, Bücher über Übersetzungstheorie, hier präsentierte oder übersetzte Bücher. Fußboden: Parkett, Einrichtung: Ikea, sehr gepflegt. Mit mir - Unsicherheit. Natürlich ist die passive Sprachkompetenz höher als die aktive - die Damen wissen nicht so recht, wen sie da vor sich haben. "Die spricht nicht Italienisch", entschuldigen sie mich allenthalben.
Trotz einer parallel organisierten Lesung bekomme ich eine schnelle Einweisung in die Internet- und Küchenbenutzung samt Bibliotheksausweis.
Frische Luft - und die erste Ahnung davon, dass das ungestörte Arbeiten wohl vehement durch die Stadt gestört wird.
Pizza bufala, pacchino, rughetta
Sohnemann (Erasmus-Student) trifft sich mit mir und führt mich in eine Pizzeria in der Nähe des Kolosseums - trotz Tourismuslage abends nur Römer dort. Sehr lustige Innenarchitektur - Innenraum ist als Außenraum getarnt - wie ein Innenhof. Ich scheine die Berliner Currywurstdiät durch eine Pizzadiät ersetzen zu müssen.
Aber das erste Kapitel schaffe ich bis Sonntag.
Über dem Bett
Und die Nacht verbringe ich erst mal mit Andrea Camilleri.
Kopfnuss - 1. Dez, 23:22